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Symptome „wegzumachen“, ist nicht das Ziel der KomplementärTherapie, sondern Wege zu ebnen – Wege, die Menschen zurück zu sich selbst, zu ihrem Kern und zu ihrem Potenzial führen. Diese Haltung prägt die therapeutische Arbeit von Grund auf.
Die Bergmetapher – Struktur und Orientierung
Die Struktur der KomplementärTherapie lässt sich gut mit einer Bergbesteigung vergleichen:
Am Anfang jeder Begleitung steht die Befunderhebung: Im Gespräch, in der Körperwahrnehmung und durch Berührung wird erfasst, was die Klient:in erreichen möchte (Gipfel) und welches der drei KT-Ziele (Selbstwahrnehmung, Selbstregulation oder Genesungskompetenz) primär gestärkt werden soll.
Die vier Foki – Ausrüstung für den Weg
In der konkreten therapeutische Arbeit stehen vier Foki zur Verfügung – sie sind die Ausrüstung, welche Klient:innen auf den Weg zu ihrem Gipfel unterstützt:
Je nach Prozessphase kann der Fokus wechseln: Mal braucht es Sicherheit und Kraft (Ressourcen), mal Belastbarkeit (Resilienz), mal Sinn und Verständnis (Kohärenz), mal den Mut und das Vertrauen, Eigenverantwortung zu übernehmen (Empowerment).
Grundprinzipien – der Boden, auf dem alles wächst
Die therapeutische Haltung ruht auf klaren Prinzipien, welche die Arbeit lebendig, individuell und einem humanistischen Menschenbild entsprechend gestaltet.
Vom Erleben zur Integration
Veränderung geschieht in Phasen – in Phasen, welche die therapeutische Arbeit strukturiert: Begegnung, Bearbeitung,Integration und Transfer, sowie in den persönlichen Phasen des Therapieverlaufs eines Menschen. Beiden gemeinsam ist, dass sie nie linear verlaufen.
Ein Beispiel: Eine Klientin kommt wegen Schlafproblemen. Im therapeutischen Prozess zeigt sich, dass hinter der Schlaflosigkeit eine Erfahrung von Verlassenwerden und Alleinsein steckt. (Hier vereinen sich drei Prozessphasen der KT: Begegnen, Bearbeiten und Integration.) Durch die Körperarbeit entsteht Kontakt zu diesen Empfindungen, es entsteht ein Verständnis für die Schlafprobleme, welches ein Gefühl von Kohärenz ermöglicht – ein erster Schritt zu einer grösseren Handlungsfähigkeit.(Integration und daraus resultierender Transfer)
Das Symptom verschwindet damit nicht einfach, aber es wächst das Verständnis für die eigene Situation– und damit öffnet sich die Möglichkeit zur Selbstregulation.
Fazit
KomplementärTherapie ist ein strukturierter, zugleich tief menschlicher und individueller Prozess.
Sie unterstützt Menschen darin, ihre inneren und äusseren Ressourcen zu aktivieren, Widerstandskraft zu entwickeln, Sinn im eigenen Veränderungsprozess zu erkennen und Verantwortung für den eigenen Weg zu übernehmen.
So wird Heilung nicht als „Reparatur“, sondern als Entfaltung verstanden– hin zu mehr Selbstwirksamkeit, Lebensfreude und innerer Freiheit.
